Tourenbericht: Schönenberg – Sihlbrugg (13.07.2022)

«Über sieben Brücken musst du gehen»

So hätte Jery die Wanderung auch nennen können.

Schon beim Startkaffee in Schönenberg wurde gerätselt und diskutiert, was «Drumlilandschaft» bedeuten könnte. Jery hat sich gut vorbereitet und konnte uns unterwegs aufklären, dass die hügelige Landschaft von Gletschern geformt wurde.

Vor abertausend Jahren haben die Gletscher unsere Landschaft geprägt, Moränen, Hügel und Seen zurückgelassen. Herr Google meint dazu:

Drumlins (von irisch droimnín [drimnʲiːnʲ] „kleiner Rücken“, „Höhenrücken“) sind längliche Hügel von tropfenförmigem Grundriss, deren Längsachse in der Eisbewegungsrichtung eines (eiszeitlichen) Gletschers liegt. Als typische Maße werden eine Länge von mehreren 100 bis mehreren 1000 m bei einer Höhe von 10 bis im Einzelfall über 40 m angegeben. Die stromlinienförmigen Körper wurden unter einem sich aktiv bewegenden Gletscher geformt. Sie sind Bestandteil der Grundmoränenlandschaft.

Gut informiert ging’s weiter, bald hatten wir den höchsten Punkt erreicht und staunten über die hügelige Landschaft, die Linth- und Reussgletscher geschaffen haben.

Schade, dass das Restaurant «Sihlmättli» so kurz nach dem Start ist, da wären wir gerne eingekehrt. So liessen wir das gemütliche Beizli buchstäblich rechts liegen, zogen weiter, an der Fischzuchtanlage vorbei, hin und wieder bergauf und -ab, über kleine Stege, Kopf einziehend bei überhängenden Felsen, jauchzend durch den Tunnel. Dieser wurde bereits 1898 gebaut, um die Wasserfassung der Stadt Zürich zu erschliessen. Bald erreichten wir den Steg am «Sihlsprung». Eingezwängt durch enge Nagelfluhblöcke schlängelt die Sihl friedlich dahin, einmal tief unten, dann wieder am Wanderweg. Hinweistafeln warnen vor Steinschlag, aber gestern war Ruhe!

Bei einer kleinen Lichtung, an der rauschenden Sihl war Mittagsrast angesagt. Fussbaden erlaubt! Auf dem Weitermarsch staunten wir, was die Sihl bei Hochwasser alles anschwemmt. Jetzt plätschert sie friedlich und harmlos dahin, aber wehe, wenn sie anschwillt!

Bald erreichten wir die Besenbeiz «Bruederhus». Die Gastfamilie hatte extra für uns geöffnet und wir erlabten uns an einem kühlen Bier oder einem Eis. (Kari hat mir die letzte Kaffee-Glace weggeschnappt!) Auf der Schluss-Etappe staunten wir nicht schlecht, dass der Weg zum Teil mit alten Grabsteinen gesichert ist. Wir gingen nicht über Leichen, aber über Grabsteine. Sihlbrugg in Sicht, Restaurant Krone hatte vor 5 Min. geschlossen! So genossen wir halt trocken die schattige und gemütlich-kühle Gartenwirtschaft, bevor uns Bus, S-Bahn und Schnellbus wieder nach Hause brachten. Im Beri-Märt mussten wir nochmals den Durst stillen, (denn es war wirklich sehr heiss), plaudern und uns über die Drumlis unterhalten, so dass mir etwas «drümmlig» wurde. Überraschend kam Hans-Peter zu uns und orientierte bereits über die nächste Wanderung vom kommenden Mittwoch.

Jery, vielen Dank für die tolle Organisation. Ganz nach dem Motto: «was willst du in die Ferne schweifen, denn das Gute (und Schöne) liegt so nah»

Leny Jenni

Fotos: Jery / Astrid / Christoph

 

 

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