Tourenbericht: Garichtisee – Chärpfbruggrundweg (22.07.2022)

Dem Motto der Ballonfahrer folgend, denen es viel lieber ist zu denken, wenn sie am Boden sind, ach wie gerne wäre in der Luft, als umgekehrt, wenn sie in der Luft sind, ach wie gerne wäre ich am Boden, habe ich als Wanderleiter die Tour kurzfristig um zwei Tage verschoben. Für Mittwoch waren in den Bergen und im Mittelland Gewitter angesagt für den Freitag heisses Sommerwetter. Der Entscheid war goldrichtig, auch wenn deswegen leider zwei bis drei Angemeldete absagen mussten. Wunderschönes Wanderwetter hat uns den ganzen Tag begleitet. In der Höhe war es angenehm warm. Zurück im Tal hat uns die Hitze fast erschlagen. Natürlich haben wir geschwitzt.

Klein aber fein ist die Gruppe welche sich schon um 06.30 Uhr am Bahnhof Berikon-Widen trifft und im Hofacker und in Rudolfstetten auf zehn Wanderlustige erweitert. Ohne Stress und Hast fahren wir mit der S-Bahn bis Schwanden im Glarnerland. Nein, nicht ganz, einen winzigen Adrenalinschub haben wir, denn ausgerechnet der Teil des Zuges in dem wir so bequem sitzen fährt nur bis Ziegelbrücke, also in Zürich noch rasch umsteigen. Na ja, wäre auch später noch möglich gewesen.

Eindrücklich ist dann die Fahrt mit dem Bus von Schwanden auf der schmalen Bergpoststrasse nach Kies (Niederental). Gut ist der Chauffeur erfahren. Von Kies bringt uns die kleine Seilbahn in drei Minuten hoch nach Mettmen, zum Garichtisee auf 1622 m ü. M. Der Ausblick hinunter in den Zigerschlitz ist phantastisch, der Stausee stahlblau.

Im modernen Berghotel Mettmen, draussen auf der Terrasse, in schön grossen Tassen gibt es den üblichen Kaffee zusammen mit frischen Gipfeli; die Ruhe vor dem Sturm!

Denn bald nehmen wir den schmalen, steilen Aufstieg zur Matzlenfurggelen auf 1913 m ü. M unter die Füsse und Wanderstöcke, die für einmal wegen einiger (hoher) Tritte wertvoll sind. Schnauf- und schweisstreibend ist der Weg. Wir versuchen ihn gemütlich zu nehmen und geniessen immer wieder die prächtigen Blicke ins Tal und in die Berge – eine Lust. Nach etwas mehr als einer Stunde und einem Trinkhalt unterwegs sind wir oben. Nach dem zweiten Halt führt uns der Weg nur noch leicht steigend mitten durch ein Gebiet welches uns steinreich macht, zum lauschigen Bergseeli auf Kärpfstaffel, an dem wir zur Mittagszeit unser Picknick geniessen.

Der ‚Chrampf‘ ist vorbei. Von nun an geht’s bergab. Nach etwa einer halben Stunde kommen wir zur Chärpfbrugg – wirklich eindrücklich diese breite vom Niderenbach ausgewaschene Naturbrücke – und nur etwas weiter unten zum Beizli Alp Nideren, wo neben Erfrischungen auch – wie sich zu Hause herausstellt – schmackhafter Alpkäse angeboten wird. Einige decken sich damit ein. Auf breitem Fahrweg, leicht abwärts, gemütlich plaudernd, zeitlich wie geplant kehren wir zurück zur Bergstation der Seilbahn. Mit Hilfe der Gegensprechanlage rasch für unsere Gruppe die Talfahrt organisiert und schon sind wir wieder in Kies. Die restliche Rückfahrt ist unspektakulär.

In Berikon-Widen angekommen führt der Weg zum „Short Beer“ im Berimärt, für die fünf Männer diesmal einheitlich (!!!) zuerst „äs grosses Panache“, später „äs chliises Panache“, individuell die Getränke der beiden Frauen. Fein das gesponserte Rohschinken-Plättli dazu. Ein gemütlicher Ausklang eines wunderschönen Tages, einer tollen Tour – so der Feedback, einer anspruchsvollen Bergwanderung. Die etwas längere Anreise hat sich gelohnt.

Bis zum nächsten Mal, euer Wanderleiter

Hanspeter Thürlemann

Fotos: Hanspeter, Kari, Kilian

 

 

 

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