Tourenbericht: Thurgauer Rebenweg: Kartause Ittingen – Oberneunforn (17.09.2025)

Wenn die eigentliche Wanderung einmal nicht die Hauptsache ist!

Die unsichere Wetterlage hat dazu geführt, dass die Wanderung um eine Woche vom 10. auf den 17. verschoben wurde. Belohnt werden wir mit tollem Wanderwetter: sonnig bzw. leicht bewölkt, trocken, angenehme Temperatur so um die 20o, gute aber nicht ganz klare Sicht.

14 Unternehmungslustige treffen sich um halb acht am Bahnhof Berikon-Widen und in Rudolfstetten steigt noch einer zu, so dass wir 15 sind für die Tour, wohl etwas weniger als es am ursprünglichen Datum gewesen wären. Schade, aber nicht zu ändern. Wir fahren nach Warth bei Frauenfeld.

In Erinnerung bleiben werden uns wohl, neben der abwechslungsreichen Wanderung durch die Rebberge über der Thur, vor allem zwei Orte:

  •  erstens die historische Kartause Ittingen, wo wir im Restaurant Mühle, mit einem riesigen Mühlenrad indoor, für zehn Franken unseren Startkaffee und Brötchen à Discrétion geniessen. Das Angebot begeistert. Nebst vielem, was zur Kartause kulturell zu erzählen ist- leider fehlt uns die Zeit für eine ausführliche Führung – gibt es auch eine Besonderheit: Am 4. September 1912 besuchte der deutsche Kaiser Wilhelm II Ittingen, damals in Privatbesitz. Für die kaiserliche Bequemlichkeit baute der Gastgeber die erste Wassertoilette mit Spülvorrichtung ein, was zu dieser Zeit in der Schweiz noch eine Seltenheit war.
  • und zweitens das noch ursprüngliche Dorfrestaurant Krone in Oberneunforn in einem alten Riegelhaus. Es ist heutzutage noch offen auf Anfrage für Wandergruppen und nach Feierabend für die Dorfbevölkerung. So haben wir die Wirtsstube ganz für uns, um uns nach der Wanderung zu erfrischen. Der Erstklässler Leon, voll konzentriert mit zwei Händen das Glas auf dem Bierdeckel balancierend, ist ein prima Kellner und, als er das mit dem Trinkgeld entdeckt hat, besonders eifrig. Unterstützung erhält er durch die Oma.

Die Wanderung dazwischen verkommt fasst zur Nebensache. Wir nehmen es gemütlich. Wir haben Zeit und geniessen die Tour. Etwa in der Mitte unseres Weges setzen wir uns zum Picknick unter einem grossen Baum, so es Platz hat aufs Bänkli oder dann eben. auf den Boden. Unterwegs sind die Ackerbauern am Kartoffeln ernten und die Weinbauern am „wümme. Die weissen Trauben sind abgelesen, die Blauen hängen noch.

Heute funktioniert der ÖV zuverlässig und nach Fahrplan und überall finden wir Platz, so dass wir ohne Stress nach Berikon-Widen zurückkehren. Weiterhin entspannt lassen einige von uns den Tag traditionsgemäss bei einem «Short-Beer» im Beri-Märt ausklingen.

Hanspeter Thürlemann

Fotos: Hanspeter, Jery

Fotos: Kari

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