Update Tourenbericht: Flühli-Chessiloch-Schwandalp (11.06.2025)

Liebe Moritzen

Zweimal verschoben, dann abgesagt. Das war 2024. Dieses Jahr sah das Wetter ganz anders aus. Die Wettervorsage konnte nicht besser sein.

So machten sich 17 wanderfreudige Moritzen auf den (weiten) Weg ins Entlebuch.

Im historischen Kurhaus Flühli (erbaut anfangs des 20. Jahrunderts) stärkten wir uns bei Kaffee und Gipfeli. Da gesellte sich Richard Portmann zu uns. Richard ist ein Ur-Entlebucher und seit 2001 Exkursions-Leiter im Biosphäre Entlebuch. (Die UNESCO Biosphäre Entlebuch ist international die Modellregion für nachhaltige Entwicklung, Vernetzung und Innovation. Sie ist ein international anerkanntes Kompetenzzentrum für nachhaltige Regionalentwicklung.) Seine heutige Führung war die 836.!!

Richard stellte seine Erklärungen unter verschiedene «W»:

«W» wie Widerstand: gegen die Obwaldner kämpften die Entlebucher um ihre Alpen am Brienzer-Rothorn. Der Flurname «Schlachtalp» erinnert an den Händel zwischen den beiden Parteien, der zu Gunsten der Entlebucher ausging. Ein Denkmal bei der grossen Brücke in Flühli erinnert heute noch an den Kämpfer «Windtrüeb».Oder vom Widerstand gegen die Obrigkeiten der Pfarrei Schüpfheim, die den Bau einer Kirche und die Errichtung einer Pfarrei erlaubten, aber nicht die Gründung eines Dorfes.

«W» wie wohltuend: war ein Spaziergang auf dem Dammweg, errichtet bei der Waldemmenverbauung Ende des 19. Jahrhunderts. Im Schatten der vielen Spitzahorne liess sich gut flanieren.

«W» wie Wald: Der Schutzwald trohnt über dem Dorf Flühli an der Schwändeliflue. 1996 gründeten 36 Waldbesitzer eine Genossenschaft zur Pflege des Waldes. Diese Initiative wurde 2014 mit dem «Bindingpreis» von 200`000 Franken für dieses Vorzeigeobjekt belohnt.

«W» wie Wintersport: 1945 wurde der erste Skilift im Kanton Luzern an der Blasen erstellt, 2024 wegen Schneeunsicherheit abgebaut. Hier fand das einzige alpine Ski-Weltcuprennen im Kanton Luzern am 15. Februar 1987 in Flühli statt. Es war ein Slalomrennen für Frauen und wurde vom Skiclub Flühli organisiert. Dieses Rennen gilt als inoffizielles Abschiedsrennen für Erika Hess und wurde von Corinne Schmidhauser gewonnen.

So ging’s weiter über noch ganz viele «W’s» Aber Theo mochte nicht mehr so recht zuhören, das viele Stehen bekam ihm nicht. So schlenderte er in seinem Schritt dem Ziel entgegen. Kurz vor dem «Kragen», (nein, das ist kein Hemdkragen!!) wo die Glasbläser früher Kalk herstellten, trafen wir ihn gemütlich auf einem Bänkli sitzend.

Gemeinsam meisterten wir den einzigen Aufstieg, schön im kühlen Schatten. Unterwegs hätten wir noch gesundes Schwefelwasser trinken können. Da sich alle Moritzen sehr gesund fühlten, verzichteten wir auf diese Stärkung und strebten dem Mittagsrast entgegen. Im Chessiloch-Mätteli konnten wir uns von den Strapazen erholen, ein feines Picknick geniessen und weiteren Erklärungen von Richard zuhören. Die einen stiegen hinauf zur Hängebrücke. Sie schwebt bis zu 45 Metern über den Seebebach und ist mit einer Länge von 65 Metern die längste Hängebrücke in der UNESCO Biosphäre Entlebuch. Leider konnte man nicht bis ganz hinten zum grossen Wasserfall gelangen, da der Steg zur Zeit repariert und der Weg durch den örtlichen Zivilschutz wieder instand gestellt wird.

«W» wie «auf Wiedersehen!  riefen wir Richard zu, als er sich von unserer Gruppe verabschiedete und den Heimweg antrat.

Gestärkt machten wir uns auf den Rückweg, um uns in der Kneippanlage «Schwandalp» zu erfrischen. Aber oha: der Wanderweg war gesperrt, mit Kette, Zahlenschloss und einem Warnschild «Schiessbetrieb» verriegelt. Wir hörten weder Schiesslärm noch sahen wir einen Windsack. Wollen wir uns über das Verbot hinwegsetzen und die Absperrung überklettern? Nein, wir Moritzen gehorchten brav und trotteten, teilweise enttäuscht, Richtung Dorf. Ich persönlich war frustriert. Denn gerne hätte ich den herrlichen Weg an der einseitigen Baumallee entlang mit prächtiger Aussicht ins Tal zur Schwandalp genossen. Diese Kneippanlage soll       die schönste in der Schweiz sein. Das wäre ein echtes Vergnügen für uns Moritzen gewesen.

(Meine Nachfrage bei Tourismus Flühli-Sörenberg ergab, dass die zuständige Person nach dem Feldschiessen vom Wochenende schlichtweg vergessen hatte,      die Absperrung zu entfernen.)

So genossen wir nochmals den romantischen Dammweg, probierten die Wasserschnecke an der Waldemme und erreichten kurz vor 15.00 Uhr das Dorf.

Wir konnten wählen: ein kühles Bier im romantischen Kurhaus-Garten oder eine Stunde früher nach Hause? Demokratisch stimmten wir ab und entschieden uns für die frühere Rückkehr.

Einige Fotos illustrieren unseren Moritzen-Tag.

Danke euch allen fürs Mitkommen. Bis zum nächsten Mal!             Leny Jenni

Hier noch die Fotoserie von Kari:

(Reihenfolge gemäss Ablauf der Wanderung konnte ich nicht verifizieren)

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